Wo ist Marta?
Tamara Jeisy Brodbeck
9/25/20232 min read
In dieser dreiteiligen Dokumentation auf Netflix geht es um das Verschwinden der damals 17-jährigen Marta del Castillo. 2009 sorgte der Fall in Spanien für enorme Schlagzeilen, der bis heute Fragen aufwirft. Ihr Körper wurde nie gefunden.
Aber was hat diese Dokumentation mit Hypnose zu tun? Im Filmausschnitt erzählt die Pflichtverteidigerin, dass ein Psychiater oder ein Polizeiexperte es mit Hypnose bei einem der Verdächtigen versucht hat, um herauszufinden, wo sich die Leiche von Marta del Castillo befindet.
Oka-aaay! Habe ich da richtig zugehört? Habe ich das richtig verstanden?... Ja, habe ich!
Ich war mehr wie nur erstaunt darüber, denn wer meine Posts verfolgt, weiss, dass man in der Hypnose lügen kann. Bewusst lügen kann. Ist ein purer (natürlicher) Selbstschutz. Was ja auch Sinn macht. Denn das Unterbewusstsein lenkt nur so weit, wie es für einen erträglich ist.
Ich bin immer noch sprachlos. Aber seither sind ja einige Jahre vergangen und heute weiss man es (hoffentlich) besser. Denn im hypnotischen Zustand ist das Bewusstsein sehr viel aktiver. Aber statt ständig zu analysieren und zu hinterfragen, hält es sich im Hintergrund und macht, sehr vereinfacht erklärt, den Weg zum Unterbewusstsein frei. Jedoch wacht es über die ankommenden Suggestionen und entscheidet, welchen den Einlass gewährt und welche abgewiesen werden.
Und um nochmals auf das Lügen zurückzukommen. In der Hypnose kann man weiterhin denken, diskutieren und eben lügen. Und da die Kreativität aus dem Unterbewusstsein kommt, kann in der Hypnose sehr wahrscheinlich noch kreativer gelogen werden.
Bei der Befragung von Opfern und Zeugen hingegen macht die forensische Hypnose durchaus Sinn. Denn oftmals können sie sich nicht bewusst an entscheidende Details erinnern. Aber dazu mehr in einem nächsten Post!
Im Abspann der Dokumentation ist dann noch zu lesen, dass aufgrund der Initiative der Dokumentar-Filmemacher das 4. Untersuchungsgericht in Sevilla einem Experten Beweismaterial zur Analyse vorgelegt hat. Der Richter hat von den Mobilfunkfirmen die Handy-Rohdaten der Beschuldigten angefordert. Mit deren Rohdaten soll eine exakte Rekonstruktion der Bewegungen aller Beteiligten in der Nacht von Martas Verschwinden erstellt werden. Die Übermittlung der Rohdaten steht noch aus.