Hypnose

Eine historische Reise

Tamara Jeisy Brodbeck

12/29/20232 min read

Buch Sütterlinschrift
Buch Sütterlinschrift

Der Begriff "Hypnose" leitet sich vom griechischen Wort "hypnos" ab, was Schlaf bedeutet. Obwohl Hypnose oft mit Schlaf assoziiert wird, handelt es sich um einen veränderten Bewusstseinszustand, der tiefe Entspannung und Fokussierung beinhaltet.

Die Ursprünge der Hypnose lassen sich bis zu den alten Ägyptern und Griechen zurückverfolgen, die Trancezustände in religiösen Riten und Heilungspraktiken nutzten. Im antiken Griechenland glaubte man an Tempelschlaf als Mittel zur Heilung, bei dem Menschen in einen tranceähnlichen Zustand versetzt wurden, um göttliche Eingebungen zu erhalten.

Dr. phil. et med. Franz Anton Mesmer (1734 - 1815)
Begründer der Lehre vom animalischen Magnetismus und Vorläufer der modernen Hypnose.

James Braid (1795 - 1860)
Legte den Grundstein für die moderne Hypnose.

Dr. James Esdaile (1808 - 1859)
Erfinder des Esdaile-Zustandes (hypnotisches Koma) und führte zahlreiche Operationen wie Amputationen in diesem Hypnosezustand in Kalkutta aus. (Was jedoch wiederum mit der Begründung der Gotteslästerung (nur Gott darf den Schmerz der Menschen nehmen) in England verboten wurde.)

Auguste-Ambroise Liébeault (1823 - 1904)
Begründer der modernen Hypnosetherapie.

Martin Charcot (1825 - 1893)
Er machte die Unterscheidung von Lethargie (Zustand ausgeprägter Trägheit), Katalepsie (Form von hoher Suggestibilität, bei der die Muskeln einer Person am ganzen Körper oder an einer bestimmten Stelle entweder sehr starr oder sehr locker sind) und Somnambulismus (tiefer Zustand der Hypnose - das A + O bei der Schmerztherapie).

Hippolyte Bernheim (1840 – 1919)

Fraktionierung - eine der Techniken zur Vertiefung des hypnotischen Zustands.

Sigmund Freud (1856 – 1939)

Er integrierte die Hypnose in seine Arbeit, bevor er sich auf die Entwicklung der Psychoanalyse (Psychotherapie) konzentrierte, weswegen die Hypnosetherapie in Vergessenheit geriet.

Dave (Kopp)Elman (1900 – 1967)

Wurde weltweit durch seine schnelle und effiziente hypnostische Tranceinduktion (Einleitung und Herbeiführung der Hypnose) bekannt. Zudem war Coach bei der ersten Operation an einem offenen Herzen.

Milton Erickson (1901 – 1980)

Prägte die moderne Hypnose und Hypnosetherapie massgeblich und förderte ihren Einsatz in der Psychotherapie.

Gerald (Jerry) F. Kein (1939 - 2017)

Ehemaliger Schüler von Dave (Kopp)Elman. Entwickelte die "Ultra-Height-Methode", die ausgehend vom Esdaile-Zustand die Selbstheilung und Selbstfindung in einem höheren Bewusstseinszustand ermöglicht.

Hansruedi Wipf
Ehemaliger Schüler und Nachfolger von Gerald (Jerry) F. Kein sowie Gründer und Treiber des OMNI HypnoScience® Projekts, mit dem es zum ersten Mal in der langen Geschichte der Hypnose gelang, den Zustand der Hypnose anhand bildgebender Verfahren wissenschaftlich nachzuweisen.

Tamara Jeisy Brodbeck

Ehemalige Schülerin von Hansruedi Wipf - mit viel Humor...

Heutzutage wird Hypnose in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter Raucherentwöhnung, Gewichtsmanagement, Stressreduktion und Schmerzkontrolle. Aber auch bei Blockadenabbau, Ängsten, Burnouts, Phobien, Trauerbewältigung sowie beim Spitzensport. Nur um einige zu nennen.

Die Geschichte der Hypnose ist wahrlich faszinierend, und ihre Anwendungsbereiche erstrecken sich über Jahrhunderte. Von den antiken Ritualen bis zu den modernen therapeutischen Ansätzen hat die Hypnose eine erstaunliche Reise durch die Menschheitsgeschichte hinter sich, und ihre Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.

Übrigens. Hätte ich im Mittelalter gelebt, dann wäre ich, wie die Hexen damals auch auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden… 😉