Die Worte und ihre unterschätzte Macht

Tamara Jeisy Brodbeck

5/23/20243 min read

Worte sind nicht nur aneinander gereihte Buchstaben und mehr als nur ein Mittel zur Kommunikation. Worte sind ein mächtiges Werkzeug - mit ihrer positiven Kraft sowie ihre potenziell schädlichen Auswirkungen.

Worte haben die Kraft, Menschen zu inspirieren und zu motivieren. Ein ermutigendes Wort kann nicht nur den Tag erhellen, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Lebensperspektive haben. Sie lassen Träume verfolgen und über sich selbst hinauswachsen. Worte können aber auch eine tröstende Wirkung haben und eine unsichtbare Stütze bieten. Auch tragen sie dazu bei, emotionale Wunden zu heilen.

Sie schaffen ein Gefühl von Verbundenheit, stärken Beziehungen, fördern Verständnis und schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens.

Worte können aber auch verletzten, entmutigen, zerstören, erschüttern und langfristige Narben hinterlassen. Ebenfalls können unüberlegte oder provozierende Aussagen Spannungen erzeugen und tiefe Gräben schaffen.

"Die grössten Wunden und Narben führen wir uns selbst zu."

❌ "Ich bin es nicht wert!"

❌ "Es wird eh nicht klappen."

❌ "Nur, was perfekt ist, ist gut genug."

❌ "Alle haben ein besseres Leben als ich."

❌"Es gibt nur schwarz und weiss."

❌ "Ich werde es eh nicht schaffen."

❌"Warum passiert das immer nur mir?"

❌ "Niemand hat mich lieb."

Egal ob nun Selbstzweifel, Katastrophendenken, Perfektionismus, Vergleich mit anderen, Schwarz-Weiss-Denken, Antizipatorische Ängste, Opfermentalität oder Generalisierung - negative Gedanken können vielfältig sein und unterscheiden sich von Person zu Person. Zudem sind sie oft irrational und widerspiegeln nicht unbedingt die Realität.

"Aber eines haben sie gemeinsam: die Selbstzerstörung!"

Selbstzerstörerische Worte sind wie feine Nadeln, die langsam, aber stetig das innere Selbst zerstören. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir sie selbst formulieren oder ob es die Worte anderer sind. Wenn wir die Worte annehmen, dann gewähren wir ihnen auch schon den Einlass und die Nadeln beginnen mit ihrer Arbeit. Sprich, mit der Zeit manifestieren sich diese negativen Überzeugungen und beeinflussen unser Leben, Denken, Handeln und Fühlen.

Und das Tüpfelchen auf dem "i" sind dann noch die Wiederholungen von Selbstzweifeln, die nicht nur die negativen Überzeugungen stärken, sondern leider auch das Gefühl der Hoffnungslosigkeit nähren.

Selbstzerstörerische Worte können zu einem Teufelskreis führen. Sie lenken zu negativem Verhalten, das wiederum negative Ergebnisse erzeugt. Diese Ergebnisse verstärken dann die negativen Überzeugungen - und der Kreislauf setzt sich fort. Der Weg aus diesem Teufelskreis erfordert bewusste Anstrengungen, die Muster zu durchbrechen und positive Veränderungen herbeizuführen.

"Nur wie durchbricht man diesen teuflischen Kreis?"

Meiner Meinung und Erfahrung nach gibt es auf diese Frage keine ultimative Antwort. Fakt ist aber, dass es viel Kraft, Wille und Kampfgeist braucht. Ich will es nicht kleinreden, einfach wird es nicht werden. Aber es wird sich lohnen! Jeder einzelner Schritt nach vorne wird sich lohnen - auch wenn er noch so klein erscheinen mag.

"Es wird sich lohnen. Darauf kann man vertrauen. Immer!"

Auch bin ich der Meinung, dass es verschiedene Ansatzpunkte braucht, um sich aus dem Sog zu befreien.

🟢 Sage es laut! Benenne es! Sprich es aus! - Das hilft, die ungewollte Wahrheit annehmen zu können.

🟢 Sei der Macht der Worte bewusst und zieh das Steuer auf die andere Seite, wenn sich der Abgrund wieder auftut.

🟢 Heule dich aus - aber bemitleide dich nicht selbst.

🟢 Rede mit einer Vertrauensperson.

🟢 Denke daran: Du bist nicht allein!

🟢 Verkrieche dich nicht. Das Leben findet vor der Haustüre statt.

🟢 Denke an dich! Du bist jetzt die wichtigste Person.

🟢 Selbstreflexion. Denn nur wer weiss, was man besser hätte machen können, lernt daraus und ebnet sich einen neuen Weg in eine freie und glückliche Zukunft.

"Ein Sprichwort ist ein kurzer Satz, der sich auf lange Erfahrung gründet."
Miguel de Cervantes (1547 - 1616) - Spanischer Schriftsteller (Autor des "Don Quijote")

Auch Sprichwörter können Kraft und Hoffnung verleihen:

🟢 "Das Licht am Ende des Tunnels sehen."

🟢 "Es geht immer ein Türchen auf.

🧡 Und in den Worten einer Hypnosetherapeutin: "Sei nicht zu stolz, um Unterstützung oder professionelle Hilfe anzufordern. Ob nun mit einer Gesprächs- oder Hypnosetherapie." 🧡