Aber du spielst doch Theater...!

Tamara Jeisy Brodbeck

3/20/20231 min read

people watching concert during nighttime
people watching concert during nighttime

Was ich diesen Satz schon gehört habe. Und ich spreche hier nicht von interessiertem und offenem Small Talk, sondern von ernst gemeinten Anmerkungen. Wie ich das meine?

Wenn in einer Gruppe zum Beispiel, egal ob nun auf Arbeit oder in einem Verein, eine unangenehme Stimmung in Bezug auf eine gegebene Situation herrscht, könnte ich ja mit meiner schauspielerischen Fähigkeit quasi locker gute Miene zum bösen Spiel machen.

 

Oka-aaay! Aber könnte ich dies überhaupt? Und noch viel wichtiger: Will ich es? Auch frage ich mich, wie man nur auf solch eine Idee kommen kann. Zumal ich mich in jeder Situation sehr authentisch empfinde. (Was auch nicht immer für sich spricht!)

 

Nein, abgesehen davon, dass ich es nicht möchte, könnte ich es auch nicht. Denn anders wie auf der Bühne spiele ich im "echten" Leben keine Rolle. Und wie gesagt, ich könnte es auch nicht. Denn die eigenen Emotionen wären stärker und würden quasi "durchbrechen". Denn anders wie auf der Bühne trage ich meine eigene Kleidung, habe keine Textvorlage und trage immer noch meinen Namen.

 

Dies ist auch der Grund, weshalb ich auf der Bühne meinen Blick erst ins Publikum werfe, wenn ich mir zu einhundert Prozent sicher bin, dass ich mich in der Rolle "halten" kann.

 

Aber was möchte ich eigentlich damit sagen?

 

Sei authentisch! Sei dir selbst treu!

 

Authentisch sein heisst, sich seiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu sein und sich selbst und anderen gegenüber ehrlich zu sein. Es geht vor allem darum, sich selbst zu akzeptieren und sich für das zu engagieren, was man für richtig hält - auch wenn es unpopulär oder schwierig sein kann.